Typhus

Typhus abdominalis

Kurzinformationen zur Erkrankung

Der Typhus wird durch die Salmonellenart Salmonella typhi ausgelöst, die weltweit verbreitet ist, und führt nach 1-3 Wochen Inkubationszeit zu einer schweren Allgemeinerkrankung. Die Übertragung erfolgt durch kontaminierte Lebensmittel oder Trinkwasser. Besonders gefährdet sind Personen, die mit sog. „Säureblockern“ des Magens behandelt werden. In Deutschland werden etwa 100 Erkrankungen im Jahr als „Mitbringsel“ aus dem Urlaub eingeschleppt, weltweit treten jährlich etwa 16 Millionen Infektionen auf. Besonders gefährdete Gebiete liegen in Afrika, Indien und Südostasien.

Nach Aufnahme über den Darm kommt es zu einer Sepsis, d.h. zu einem Einschwemmen der Keime in die Blutbahn und zur Verteilung im ganzen Körper. Schwerer Durchfall, Bewusstseinsstörungen bis zum Tod sind die Folge. Neben hohem Fieber über 40° besteht ein auffallend langsamer Puls, Milzschwellung und evtl. ein Hautausschlag. Der Name der Krankheit (griechisch „Typhos“= der Nebel) spielt auf die Bewusstseinsstörung an, die dem Tod vorausgeht. Die Therapie besteht in der Gabe von Antibiotika. Unbehandelt werden 5% der Erkrankten zu Dauerausscheidern der Erreger. Zur Prophylaxe sind vor allem Hygienemaßnahmen und die im folgenden beschriebene Impfung notwendig.

Die Impfung

Am häufigsten wird ein sog. „Polysaccharid-Impfstoff“ verwendet, der in den Deltamuskel subkutan injiziert wird (0,5ml). Es entsteht eine gute Schutzwirkung, eine Auffrischimpfung sollte nach 3 Jahren durchgeführt werden, falls die Ansteckungsgefahr weiterhin gegeben ist. Die Impfung bietet einen spezifischen Schutz gegen den Erreger Salmonella typhi. Gegen andere Salmonellenarten, die zu milderen Verläufen führen (u.a. Salmonella paratyphi) bietet der Impfstoff keinen Schutz.

Der Impfstoff „Typhim Vi“ kann bei Personen über 2 Jahren verwendet werden (unter 2 Jahren zweifelhafter Impferfolg). In der Schwangerschaft sollte eine Impfung unterbleiben, Stillzeit ist kein Ausschlusskriterium.

Es existiert noch eine Schluckimpfung, die jedoch nur zu einem lokalen Schleimhautschutz und nicht zur Ausbildung von Antikörpern (=humorale Immunität) führt. Die Schutzwirkung hält auch nur 1 Jahr.

Typische Nebenwirkungen des Polysaccharidimpfstoffes

Als Ausdruck der normalen Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff kann es häufig (bei 1–10 % der Impflinge) innerhalb von 1–3 Tagen, selten länger anhaltend, an der Impfstelle zu Rötung und Schwellung kommen. Allgemeinsymptome wie beispielsweise leichte bis mäßige Temperaturerhöhung, Frösteln, Kopf- und Gliederschmerzen oder Müdigkeit kommen ebenfalls und in ähnlicher Häufigkeit vor. Störungen des Magen-Darm-Traktes mit Erbrechen, Durchfall und Schmerzen treten selten auf. Nach einer Wiederholungsimpfung (bei weiterbestehender Indikation im Allgemeinen nicht früher als 3 Jahre nach der ersten Impfung) wurde eine Zunahme der Häufigkeit lokaler Reaktionen beobachtet. In der Regel sind diese genannten Lokal- und Allgemeinreaktionen vorübergehender Natur und klingen rasch und folgenlos wieder ab. Sehr selten werden allergische Hautreaktionen (Pruritus, Urtikaria) oder allergische Reaktionen der Bronchien beobachtet. Über anaphylaktoide Sofortreaktionen wurde nur in Einzelfällen berichtet.

Wer sollte sich impfen lassen?

In der Regel werden Typhusimpfungen bei Reisen in aktuelle Endemiegebiete, einfachen Reisebedingungen, Hygienemängeln, häufigen Kontakten mit der einheimischen Bevölkerung und Katastropheneinsätzen empfohlen. Die Impfung selbst ist mit einem Impfstoffpreis unter 20€ eher günstig.