Zur Führung eines Sportbootes auf Deutschen Binnengewässern benötigen Sie einen Sportbootführerschein, der eine gewisse körperliche Eignung voraussetzt.
Diese kann bei uns durch eine entsprechende Untersuchung festgestellt und bescheinigt werden.
Ablauf der Untersuchung
Während der ärztlichen Untersuchung wird sowohl das Sehvermögen als auch das Hörvermögen getestet (bei uns mittels Audiometrie). Eine Sehhilfe stellt keinen Hinderungsgrund gegen den Lizenzerwerb dar, sofern die Sehschärfe damit hinreichend korrigiert ist. Eine Rot-Grün-Schwäche allerdings erfodert eine weitere Abklärung durch einen Augenarzt. Wenn das Hörvermögen eingeschränkt ist, muss ein HNO-Arzt (Hals-Nasen-Ohren-Arzt) hinzugezogen werden.
Außer dem Sehvermögen und dem Hörvermögen werden andere Befunde, die zu einer Beeinträchtigung der Tauglichkeit führen, dokumentiert. Anzeichen für Krankheiten oder körperliche Mängel, die den Bewerber als Schiffsführer ungeeignet erscheinen lassen, können sein:
- Epilepsie (Anfallsleiden) oder andere Funktionsstörungen des Gehirns
- Narkolepsie (zwanghafte Schlafanfälle am Tag)
- Krankheiten, die mit Bewusstseins- oder Gleichgewichtsstörungen einhergehen (z. B. zerebellare Ataxie – Erkrankung des Kleinhirns, die zu einer Störung der Koordination von Bewegungsabläufen führt)
- Erkrankungen bzw. Schädigungen des Zentralen Nervensystems, z. B. funktionelle Störungen nach Schädelverletzungen (Schädel-Hirn-Trauma)
- Gemüts- und/oder Geisteskrankheiten (z. B. Depressionen)
- Diabetes mellitus (vor allem ein schlecht eingestellter Diabetes mit hohen Blutzuckerschwankungen)
- erhebliche Störungen von endokrinen Drüsen wie der Schilddrüse oder der Nebenniere (z. B. Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion); Hypothyreose – Schilddrüsenunterfunktion)
- schwere Erkrankungen der blutbildenden Systeme (Erkrankungen des Knochenmarks, z. B. Leukämie – Blutkrebs)
- Asthma bronchiale – anfallsweise auftretende Atemnot
- Herz- oder Kreislauferkrankungen mit Verminderung der Leistungsfähigkeit, starken Blutdruckschwankungen oder erhöhtem Herzinfarktrisiko (z. B. Koronare Herzkrankheit (KHK); Hypertonie (Bluthochdruck); Herzinsuffizienz – ausgeprägte Herzmuskelschwäche)
- Neigung zu Nieren- und Gallenkoliken
- Verlust von Gliedmaßen oder Missbildungen, die zu einer Beeinträchtigung der Greifsicherheit und Gang- bzw. Standsicherheit führen (z. B. Amputation nach einem Unfall)
- Alkohol- oder Drogenmissbrauch
Ihr Nutzen
Für eine sichere Freizeitgestaltung mit dem Sportbootführerschein ist der Eignungstest als sinnvolle Maßnahme vor dem Prüfungsantritt zu sehen. Dieser Test dient der Sicherheit des Bewerbers selbst und anderer Personen.