Gelbfieber

Gelbfieber – Das Schwarzwasserfieber

Über die Erkrankung

Gelbfieber ist ein sog. hämorrhagisches Fieber, dass durch verschieden Stechmücken auf den Menschen übertragen wird. Gelbfieber kommt in den tropischen Regionen Zentral- und Südamerikas sowie in der Subsahararegion Afrikas vor. Bedingt durch den Klimawandel breiten sich die Gelbfieberrisikoregionen jedoch immer weiter aus.

In einigen Ländern der Gelbfieberverbreitungszone ist die Impfung zur Einreise zwingend vorgeschrieben. Zudem verlangen viele Länder, in denen Gelbfieber nicht vorkommt, bei Einreise aus einem Gelbfieberrisikoland den Nachweis einer Gelbfieberimpfung.

Der Erreger des Gelbfiebers gehört zur Gruppe der sog. Flaviviren, zu denen auch das Hepatitis C und das Pestvirus gehören. Die Übertragung erfolgt durch den Stich von infizierten Stechmücken der Arten Aedes, Haemogogus und Sabethes. Die Mücken sind tag- und nachtaktiv. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt hauptsächlich durch Stiche in den frühen Morgenstunden.

Die genauen Verbreitungsgebiete des Gelbfiebers können Sie entsprechenden Karten im Internet entnehmen, eine Beratung durch einen reisemedizinisch erfahrenen Arzt ersetzt das aber keinesfalls. Die gefährdetsten Gebiete liegen im Sudan und im Gebiet von Westafrika (sog. „Gelbfiebergürtel“). In den Monaten Juli bis Oktober ist das Risiko einer Übertragung dort am größten. Das Risiko einer Gelbfieberinfektion für ungeimpfte Touristen liegt dort bei ca. 24 pro 100.000 Besucher pro Woche. Bei einer Epidemie steigt das Risiko bis auf das 10-fache an.

Das Gelbfiebervirus vermehrt sich nach dem Mückenstich in Lymphknoten, Leber, Milz, Knochenmark und Gehirn. Die meisten Infektionen verlaufen wie ein grippaler Infekt, es gibt jedoch auch Epidemien mit Sterblichkeitsraten bis 50%. In höherem Lebensalter ist mit schwereren Verläufen zu rechnen. Es kann zu starken Blutungen kommen, Fieber, Kopf-, Gliederschmerzen, Leber- und Nierenversagen, Schock und letztlich zum Tod. Durch den Ausfall der Leber färbt sich die Haut gelb.

Eine spezielle Therapie gibt es nicht, lediglich eine symptomorientierte Behandlung ist möglich. Wichtig ist für den Schutz der pflegenden Menschen vor einer Infektion eine Verhinderung von Moskitokontakt zum Patienten.

Das Überstehen der Krankheit hinterlässt eine lang anhaltende Immunität.

Vorsicht in der Abenddämmerung

Vorsicht in der Abenddämmerung

Prophylaxe

Am wichtigsten ist die Verhinderung des Mückenstichs! Daher ist auf die Verwendung geeigneter Kleidung, Repellentien und Moskitonetzen zu achten.

Impfung

Die Gelbfieberimpfung ist notwendig für Reisende in Risikogebiete, Durchreisende und Reisen in Länder die ein entsprechendes Zertifikat verlangen. Es handelt sich dabei um einen Lebendimpfstoff, d.h. es werden lebende aber viel weniger aggressive Gelbfieberviren verimpft. Eine Impfung ist nicht vor dem 6. Lebensmonat erlaubt und sollte aufgrund gehäuft schwerer Nebenwirkungen bei über 60-jährigen nicht mehr angewendet werden. Liegt jedoch ein unvermeidliches Risiko vor, ist auch bei über 60-jährigen nach entsprechender Aufklärung eine Impfung möglich. Die Impfung ist nur in dafür speziell zertifizierten Gelbfieberimpfstellen möglich (wir sind entsprechend zertifiziert und qualifiziert), Auskunft geben die Gesundheitsämter oder das Internet. Das Impfzertifikat ist erst 10 Tage nach der Impfung gültig. Eine Nachimpfung ist risikolos, jedoch nach neuesten Leitlinien auch nicht mehr notwendig, da die Impfung eine lebenslange Immunität hinterläßt (einzelne Länder können den Nachweis einer maximal 10 Jahre zurückliegenden Impfung trotzdem noch fordern!). Schwere Nebenwirkungen treten nur bei der Erstimpfung auf. Die Impfung kann zusammen mit anderen Impfungen erfolgen, dann muss jedoch ein Abstand von 4 Wochen zu anderen Lebensimpfungen (z.B. Masern-, Mumps-, Röteln- und Windpockenimpfung) eingehalten werden. Dies ist bei der Impfplanung zu berücksichtigen.

Bei folgenden Krankheiten darf keine Impfung durchgeführt werden: Menschen mit gestörter Immunabwehr, bei Störungen oder Entfernung der Thymusdrüse, bei immunsystemschwächenden Medikamenten, Hühnereiweißallergie, schweren Leber- und Nierenerkrankungen, fortgeschrittener HIV-Erkrankung.

Ein Zertifikat, dass eine Impfung nicht möglich ist, kann ausgestellt werden, muss aber im konkreten Fall vor Ort nicht anerkannt werden, so dass die Einreise ins Urlaubsland unmöglich sein kann.

Gelbfieberimpfstelle