Seit 2004 gibt es die so genannten strukturierten Behandlungsprogramme, auch „DMP“ genannt, die Abkürzung der englischen Bezeichnung „Disease Management Program“. Ziel ist die Verbesserung der Behandlungsqualität, die Verringerung oder Vermeidung von Komplikationen dieser Erkrankungen und eine Reduzierung der Krankenhausaufenthalte. Erreicht werden soll das durch standardisierte Behandlung mit übergeordneter Qualitätskontrolle. Unsere Praxis nimmt an der Durchführung solcher Behandlungsprogramme teil.
Für welche Erkrankungen führen wir strukturierte Behandlungsprogramme durch?
Diabetes mellitus Typ I und II (Zuckerkrankheit)
Hier führen wir vierteljährliche Laborkontrollen durch. Regelmäßig werden Sie auch auf das Vorliegen eines diabetischen Fußsyndroms untersucht. Außerdem prüfen wir Ihre Nierenfunktion und Ihren Blutdruck und überweisen Sie zum Augenarzt, um Augenhintergrundveränderungen rechtzeitig zu erkennen. Wir arbeiten eng mit einem spezialisieren Arzt („Diabetologe“) zusammen um Ihnen eine optimale Behandlung zu ermöglichen. Gerne erhalten Sie einen Ausdruck der ermittelten Ergebnisse zum persönlichen Vergleich mit den Vorwerten. Sollten sich Auffälligkeiten ergeben legen wir zusammen mit Ihnen eine Behandlungsplan fest, um eine Verbesserung der Erkrankung zu ermöglichen.
Koronare Herzerkrankung (Durchblutungsstörungen des Herzens)
Bei koronaren Herzerkrankungen sind regelmäßige Kontrollen des Blutes (besonders der Blutfette) und des Blutdrucks wichtig. Zudem führen wir ein EKG und ein Belastungs-EKG durch. Wir überwachen Ihre Medikamentenpläne und Medikamentenverträglichkeit. Im Bedarfsfall entwickeln wir zusammen mit Ihnen Optimierungsmöglichkeiten und medikamentöse Anpassungen.
COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung auch Chronische Bronchitis genannt)
Wir führen regelmäßige Lungenfunktionsprüfungen durch und überprüfen die Medikamentenanwendung – vor allem die Inhalationstechniken bei der Einnahme von Medikamenten. Ihr Impfstatus wird von uns überprüft und im Bedarfsfall aufgefrischt (z.B. gegen Grippe und Lungenentzündung). Im Bedarfsfall werden wir Sie an einen Lungenfacharzt überweisen, der spezielle Schulungen für Ihre Erkrankung anbietet.
Asthma bronchiale
Asthma-Patienten führen regelmäßig Selbstkontrollen mittels einer Peakflow-Messung durch. Wir überprüfen die Lungenfunktion regelmäßig bei uns in der Praxis durch Messung und passen die Medikamentengabe saisonal an und kümmern uns um die Infektprophylaxe. Sie erhalten einen Notfallplan, wie mit vorübergehenden Verschlechterungen der Lungenfunktion (z.B. im Rahmen von Infekten) umzugehen ist. Ihr Impfstatus wird von uns überprüft und im Bedarfsfall aufgefrischt (z.B. gegen Grippe und Lungenentzündung). Unser kooperierender Lungenfacharzt führt Patientenschulungen durch, die das Selbstmanagement der Erkrankung deutlich erleichtern.
Erste Erfolge im Bereich Diabetes mellitus Typ II
Im Bereich der Diabetes mellitus Typ II konnte bereits eine Verbesserung der Stoffwechselkontrolle der am Behandlungsprogramm teilnehmenden Patienten nachgewiesen werden (gegenüber den Patienten, die nicht teilnehmen). Durch regelmäßige Feedback-Berichte vom Zentralinstitut der Ärztekammer werden wir über die Ergebnisse der Behandlungsprogramme informiert und können spezifisch die Therapie bei einzelnen Patienten weiter optimieren.
Was gehört zum strukturierten Behandlungsprogramm?
- Vierteljährliche Arztkontakte
- Kontrolle der relevanten Laborwerte
- Durchführung von Kontrolluntersuchungen (Körpergröße, Gewicht und Blutdruck, EKG, Lungenfunktion, Urinuntersuchung)
- Überprüfung von Medikamentenplänen und Verträglichkeiten
- Patientenschulungen zur Verbesserung des Krankheitsselbstmanagements