FSME

FSME – Frühsommer-Meningo-Enzephalitis

Die FSME ist eine durch Zecken übertragene Viruserkrankung, die zu einer Hirn-(haut)entzündung führen kann und im ungünstigen Fall schwere Hirnschäden bis zum Tod zur Folge hat.

Die Erkrankung in Kürze

Das Flavivirus wird durch Zecken in weiten Gebieten Europas übertragen und verursacht schwere neurologische Störungen. Besonders betroffene Gebiete liegen in Süddeutschland, Österreich, der Schweiz und Osteuropa. Je nach Virusart schwankt die Sterblichkeitsrate von 3-30%. Das Erkrankungsrisiko für FSME nach einem Zeckenbiss schwankt auch erregerabhängig zwischen 1:300 bis 1:10000.

tick-1465066_640Die Impfung

Der heute verfügbare Totimpfstoff bietet einen wirksamen Schutz gegen alle Virusarten. Für Kinder gibt es einen speziellen Impfstoff mit niedrigerem Antigengehalt. Das Stadardimfpschema sieht eine Impfung zum Zeitpunkt 0, 1 und 6(-12) Monate vor. Es ist auch möglich nach einem Schnellschema an den Tagen 0, 7 und 21 zu impfen – dann ist jedoch eine Auffrischimpfung schon nach 1 Jahr notwendig.

Übliche Auffrischimpfungen werden nach jeweils 5 Jahren durchgeführt.

Typische Nebenwirkungen

Typische und häufige Nebenwirkungen sind Lokalreaktionen wie Rötung, Schellung und Schmerzen an der Impfstelle sowie Allgemeinreaktionen wie leichtes Fieber, Abgeschlagenheit und Leistungsknick. Dies ist Zeichen der Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff und ist erwünscht und harmlos. Schwerwiegende Komplikationen sind sehr selten. Die Verursachung oder die Auslösung eines akuten Schubs von Multipler Sklerose oder anderer demyelisierender Erkrankungen durch die FSME-Impfung wird bei zeitlichem Zusammentreffen gelegentlich diskutiert, es gibt außer einer Studie mit begrenzter Fallzahl jedoch keine weiteren Fakten, die einen solchen Zusammenhang annehmen lassen oder ausschließen können.

groddle-scene-pine-trees-mountains-800pxWer sollte sich impfen lassen?

Wir Impfung wird für alle Personen in Risikogebieten empfohlen. In Deutschland wird die Impfung für Personen, die in Risikogebieten leben in der Regel auch von der Kasse übernommen. Die übrigen Personen müssen die Kosten der Impfung selbst bezahlen. Empfehlenswert ist sie vor allem bei Reisen in die Risikogebiete, bei Wanderungen im Wald, entsprechenden Freizeitaktivitäten etc.

Impfung nach einem Zeckenstich?

Da die Produktion schützender Antikörper länger als die übliche Zeit bis zum Ausbruch der Erkrankung (10-14 Tage) dauert, ist die Durchführung einer Zeckenimpfung beim bisher Ungeimpften in der Regel wirkungslos. Zudem kann beim Auftreten einer FSME nicht mehr zwischen Nebenwirkung der Impfung und den Folgen der Erkrankung unterscheiden werden (haftungsrechtlich wichtig!). Aber es ist auch nicht verboten (laut Fachinformationen) nach einem Zeckenbiss eine Impfung durchzuführen und kann im Einzelfall bei hohem Ansteckungsrisiko doch eine Therapieoption sein.

Ein theoretischer, aber nicht erwiesener Nutzen, besteht in der Nachimpfung, falls schon 1-2 Impfdosen früher verabreicht wurden (unvollständiges Impfschema), da dann mit einer höheren und schnelleren Antikörperproduktion zu rechnen ist.