Japanische Enzephalitis

Japanische Enzephalitis

Gegen die insgesamt seltene, vor allem im asiatischen Raum verbreitet Japanische Enzephalitis existiert eine Impfung, die vor allem für Langzeitaufenthalte empfehlenswert ist.

Vorkommen und Erkrankung

Japanische Enzephalitis kommt in einer Reihe asiatischer Länder und gelegentlich im nördlichen Queensland, Australien, vor. Betroffen sind besonders ländliche Gebiete, in denen Schweinezucht und Reisanbau betrieben werden. Das Virus wird durch verschiedene Moskitos der Gattung Culex übertragen. Es befällt Schweine, verschiedene Arten wilder Vögel und Menschen. Moskitos infizieren sich während einer Blutmahlzeit bei infizierten Schweinen oder Vögeln. Die Inkubationszeit beträgt 1-2 Wochen.

Die meisten Infektionen verlaufen asymptomatisch. In symptomatischen Fällen kommen unterschiedliche Schweregrade vor. Milde Infektionen sind durch febrile Kopfschmerzen oder aseptische Meningitis charakterisiert. In schweren Fällen tritt die Krankheit plötzlich auf und schreitet schnell voran mit Kopfschmerzen, hohem Fieber und Anzeichen für eine Meningitis. Bleibende neurologische Erkrankungen sind bei den Überlebenden häufig. Annähernd 50 Prozent der ernsten Fälle enden tödlich.

Die Impfung

Gegen die Japanische Enzephalitis existiert seit kurzem ein gut verträglicher Totimpfstoff (Ixiaro), der im Abstand von 28 Tagen zweimal injiziert werden muss. Die Gabe erfolgt in den Deltamuskel. Die Schutzwirksamkeit wird als zuverlässig beschrieben, wobei der Schutz etwa 1 Woche nach der zweiten Injektion beginnt. Die Wiederimpfung wird innerhalb von 12 bis 24 Monate nach der 2. Impfdosis vor erneuter Einreise in ein Risikogebiet empfohlen. Ein Zeitabstand zu anderen Impfungen ist nicht erforderlich, zu Impfungen von Schwangeren und stillenden Müttern liegen noch keine Daten vor, weshalb sie dort nicht durchgeführt werden sollte.

Kinder im Alter von 2 Monaten bis 3 Jahre erhalten eine entsprechende Kinderdosierung (0,25 ml intramuskulär).

Mögliche Nebenwirkungen

Häufig Kopfschmerzen, Übelkeit, Hautausschlag, Muskelschmerzen, Müdigkeit, grippeähnliche Symptome und Reaktionen an der Injektionsstelle. Zumeist sind die Symptome harmlos und vergehen innerhalb weniger Tage.

Wer sollte sich impfen lassen?

Momentan wird die Impfung bei einer Aufenthaltsdauer von mehr als 14 Tagen in einem Risikogebiet empfohlen. Beruflich Tätige (z.B. im Rahmen eines Auslandseinsatzes) und Langzeittouristen sollten sich impfen lassen. Häufige Tätigkeit im Freien in endemischen Gebieten zählt als weiterer Risikofaktor. Für Kurzzeittouristen ist das Risiko sehr gering, aber nicht ausgeschlossen. Treffen Sie Ihre Entscheidung zusammen mit Ihrem behandelnden Reisemediziner auch im Hinblick auf das individuelle Sicherheitsbewusstsein.